Janusz Korczak

eigtl. Henryk Goldszmit; polnischer Kinderarzt, Pädagoge und Schriftsteller; setzte sich für die Rechte des Kindes ein; schrieb Erzählungen, Glossen, Humoresken; er übernahm 1919 in Warschau ein jüdisches Waisenhaus und ging in der NS-Zeit mit diesen Kindern in den Tod (deportiert 05.08.1942)

* 22. Juli 1878 Warschau (n.a.A. 22. Juli 1879 Warschau)

† August 1942 KZ Treblinka (Mord)

Wirken

Henryk Goldszmit, der sich zu Beginn seiner literarischen Tätigkeit das Pseudonym Janusz Korczak zulegte, wurde als Sohn wohlhabender Eltern am 22. Juli 1878 (oder 1879, Korczak wußte es selbst nicht genau und besaß keinerlei Dokumente über sein Geburtsjahr) in Warschau geboren. Wenige Jahre nach der Geburt des Sohnes wurde der Vater, ein angesehener Rechtsanwalt, unheilbar krank, verbrachte einige Monate in Nervenheilanstalten, verschleuderte inzwischen sein Vermögen, machte bankrott und starb in geistiger Umnachtung. Die so freundlich begonnene Kindheit endete früh im tiefsten Elend, das auch nur wenig durch die Nachhilfestunden, die der Schüler Henryk gab, gemildert werden konnte. Nach dem Abschluß der Schule studierte er Medizin. Er wurde Facharzt für Pädiatrie und konnte 1903 seine erste Stellung in der Baumann-Berson-Klinik antreten.

Schon früh, als Schüler, begann Janusz Korczak, Erzählungen zu schreiben. In den verschiedensten Zeitungen Warschaus waren seine Glossen und Humoresken erschienen, die mit schärfstem Sarkasmus über das ...